Vertraue deinem inneren "Nein"
18.07.2022
Bestimmt kennst du das auch: Eigentlich willst du etwas nicht tun. Du spürst einen starken inneren Widerstand. Aber du denkst, du solltest. Schließlich wird es von dir erwartet. Oder von nichts kommt nichts. Also Augen zu und durch?
Eine wichtige Zutat im Slow Marketing, deren Bedeutung mir lange gar nicht so richtig bewusst war, ist das Respektieren des eigenen, inneren "Nein". Wahrzunehmen, was du nicht willst - und es ernst zu nehmen. Dem zu folgen.
Dieses Nein ist wie diese Hinweise auf Wanderwegen, die am Wegrand an die Bäume gezeichnet werden: Wir können sie leicht übersehen, wenn wir nicht darauf achten, vor allem, wenn wir eine Karte in der Hand halten, die uns einen anderen Weg vorgibt, und doch können sie uns so viel unnötige Anstrengung und Umwege ersparen.
Was dein Nein dir sagen will
Ein inneres Nein, ein leiser oder lauterer innerer Widerstand, das Gefühl von "ich will nicht", ist eine Einladung, langsamer zu werden. Innezuhalten und dir selbst wieder mehr zuzuhören.
Ganz oft ist es ein Hinweis darauf, dass du dir selbst zu viel Druck machst. Und dass du dir Geschichten erzählst, darüber wie du sein und was du tun solltest, statt nach innen zu lauschen.
Das gilt nicht nur für Marketing, wo es so viele Strategien gibt, die man "einfach nur" befolgen braucht, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten (was in der Regel einfach nicht wahr ist).
Es gilt auch für all deine anderen Lebensbereiche. Deine Beziehungen, deine Ernährung, den Umgang mit deinen Kindern und deine Sexualität.
Das innere Nein ist ein Zeichen, zur Ruhe zu kommen und zu lauschen. Dir zuzuhören, dich zu fragen, was du wirklich willst - und aufzuhören, gegen dich selbst zu kämpfen.
Unsere innere Weisheit, die ich auch "inneres GPS" nenne, führt uns zu einem erfüllten Leben, das uns und unserer wahren Natur ganz und gar entspricht, und sie funktioniert anders: Innere Impulse fühlen sich anders an. Sie kommen mit einem starken inneren "Ja". Das heißt nicht, dass sie uns immer leicht fallen, aber wir wissen tief in uns, welche Schritte dran sind. Der Kampf gegen uns selbst entfällt. Komplett.
Ein inneres Nein ist ein Zeichen, dass wir von unserem eigenen Weg abgekommen sind, oder dabei sind, ihn zu verlassen.
Warum wir es so leicht überhören
Doch die meisten von uns haben gar nicht gelernt, das Nein zu respektieren, geschweige denn wie ein starkes inneres Ja sich anfühlt. Jeder von uns hat solch ein starkes Ja schon einmal gefühlt, aber kaum jemand kommt auf die Idee, dass es ein fester Bestandteil unseres Lebens sein kann. Wenn wir dem Nein mehr zuhören.
Von Klein auf werden wir darauf konditioniert, zu tun, was andere uns sagen, und dabei unser inneres Wissen und unser Gefühl für unseren eigenen Weg nicht nur zu ignorieren, sondern uns mit Disziplin und Willenskraft darüber hinweg zu setzen.
Wir haben nicht nur gelernt, das Nein zu überhören - viele von uns haben sich so sehr daran gewöhnt, mit diesem stetigen inneren Nein zu leben, dass sie es gar nicht mehr spüren.
So wie man irgendwann den Lärm nicht mehr hört, wenn man direkt an einem Flugplatz oder einer Autobahn wohnt. Man blendet es aus. Es ist nicht im Bewusstsein.
Zum Glück ist das Leben für uns, und wir werden immer wieder dazu ermutigt, unser Bewusstsein auf diesen blinden Fleck zu lenken. Sei es, weil der Widerstand so stark wird, dass wir keine Kraft mehr aufbringen, dagegen anzukämpfen. Sei es, weil es trotz unseres Kampfes nicht funktioniert wie es "sollte". Manchmal wirft uns auch eine Krankheit, ein Unfall oder anderes aus der Bahn.
Warum wir darüber hinweg gehen
Wenn wir diese erste Hürde gemeistert haben und unser Nein wieder spüren, taucht die zweite auf: Angst.
Wir haben Angst davor, diesem Nein nachzugeben. Weil es uns ins Ungewisse stürzt, weil wir glauben, Sollte und Müssen sind die richtigen Wegweiser auf dem Weg zum Erfolg. Wir glauben, unsere Gesellschaft funktioniert so, und wir fallen aus diesem Funktionieren heraus, wenn wir uns nicht mehr anpassen.
Mit allen Folgen, die das haben kann: Weniger Geld, weniger Dazugehören, im schlimmsten Fall der komplette Zusammenbruch.
Diese Angst ist absolut normal und sie ist es, die uns fest in den Fängen des Hamsterrades festhält.
Lass sie da sein und schau ihr ins Auge. Sie hat keine Informationen für dich. Was sie dir weismachen will, ist schlicht nicht wahr.
Ja, dem Nein nachzugeben macht uns erstmal langsamer. Es kann sein, dass wir Dinge und Aktivitäten loslassen, die uns bislang Sicherheit versprachen. Das wird sich beängstigend und instabil anfühlen.
Aber wenn du die Welt auf den Kopf stellst, ist alles im ersten Moment instabil, bis es sich in der neuen Position neu ausrichtet. Halte es aus.
Lass dich auf dein Nein ein
Es kann ein bißchen dauern, bis sich die Ja's aus der Tiefe zeigen. Aber diese Ja's haben so viel mehr Kraft und eine ganz natürliche Motivation in sich. Es lohnt sich, auf sie zu warten. Auch wenn es lange scheint, als würden sie nicht kommen.
Der erste Schritt dazu ist, die Nein's wahrzunehmen. Der zweite ist, sie zuzulassen. Nicht mehr gegen sie anzukämpfen. Entspanne dich in sie rein. Und warte.
Seit einigen Wochen löst sich bei mir ein eigener blinder Fleck auf. Er betrifft (wie so oft) mein Pferd Charismo. Ich habe ihn jetzt seit über 2 Jahren. In dieser Zeit habe ich es immer wieder wahrgenommen: Mein inneres Nein, wenn es darum ging, etwas mit ihm zu tun. Mein Kampf dagegen, weil ich mir erzählt habe, dass ich etwas mit ihm tun muss. Manchmal hab ich ihn gewonnen, manchmal verloren. Aber dieses Gefühl von Widerstand, von Zähigkeit, von Kampf blieb.
Erst seit einigen Wochen erlaube ich mir, mehr und mehr auf mein inneres Nein zu hören. Es zuzulassen und die Dinge, auf die ich keine Lust habe, sein zu lassen. Die Geschichten, die so wahr erscheinen, zu hinterfragen. Ja, das Sommerexperiment hat daran massiven Anteil.
Zum Beispiel vor ein paar Tagen: Da hatte ich mir vorgenommen, Charismo zu longieren. Erst als ich damit begann, nahm ich das "Nein, ich will das nicht tun" wirklich wahr. Es war vorher schon da, aber ich hatte es - aus alter Gewohnheit - weggedrückt. Sobald ich es spürte, gab ich ihm nach. Ich brach das Longieren ab, und es war, als würde Charismo vor Erleichterung aufatmen (ob er deshalb bisher diesen hartnäckigen Husten hatte?).
Wir verbrachten eine wunderbare gemeinsame halbe Stunde mit Spielerei und Handarbeit. Es machte uns beiden so viel mehr Spaß, auch wenn es vielleicht nicht den Trainingseffekt hatte, der mir vorschwebte.
Kurzfristig gesehen. Denn langfristig beobachte ich einen ganz anderen Effekt: Ich freue mich immer mehr auf unsere gemeinsame Zeit und ich spüre immer mehr, was ich WIRKLICH mit ihm machen möchte - und spannenderweise haben wir beide daran mehr Freude, nicht nur ich. Und noch spannender ist, dass der Trainingseffekt, den ich vorher erzwingen wollte, wie nebenbei von alleine entsteht.
Tiefer tauchen
Möchtest du dein Nein besser wahrnehmen und mehr Mut entwickeln, ihm zu folgen? Ich habe dazu zwei Angebote für dich:
a) Am 24. Juli um 14:30 Uhr erzähle ich dir in einem Live-Webinar mehr über Slow Marketing, und was es heißt, im Marketing dem eigenen Gefühl zu folgen. Hier kannst du dich kostenlos anmelden.
b) Im Inner Wisdom Club findest du Soulmates und wirst von mir Woche für Woche daran erinnert und dazu ermutigt, deiner inneren Weisheit und deinem angeborenen Wissen zu folgen. Hier findest du mehr Infos dazu »
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Ich freue mich auf dich,
Bettina
Kategorien: Heilung + BewusstSein | Schlagworte: einen Scheiß muss ich, innere Weisheit, Konditionierungen durchschauen, mutig sein
Aloha, ich bin Bettina - Pferdefrau, Autorin und spirituelle Forscherin. Ich liebe die Natur, das Leben und lazy Erfolg, der sich natürlich und mühelos entfaltet.
Hier im Blog teile ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen rund um die 3 Prinzipien (Sydney Banks), Ein Kurs in Wundern (Helen Schucman) und The Law Of Attraction (Abraham Hicks) - oder anders gesagt:
Wie du aus einem fremdgesteuerten, leistungsgetriebenen Leben aussteigst, und dich von deiner angeborenen inneren Weisheit führen lässt, hin zu einem Leben, schöner als du es dir je erträumt hast, Schritt für Schritt, und ohne alles hinzuschmeißen.
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