Carpe Diem - was das heute für mich bedeutet
13.01.2020
Carpe Diem heißt "Nutze den Tag".
Hab ich jedenfalls sehr lange gedacht.
Und ich habe so gut wie möglich versucht, nach diesem Motto zu leben. Ich hielt es für das ultimative Rezept für ein gutes, erfolgreiches Leben. Wie richtig ich damit lag, und wie falsch ich den Spruch dabei gedeutet habe, wurde mir erst vor Kurzem bewusst.
Zeit ist begrenzt, das wissen wir alle. Ein Tag hat nur 24 Stunden. Abzüglich Zeit zum Essen, Schlafen und was man noch so machen muss...
Je mehr ich aus diesem Tag "heraushole", ihn sozusagen nutze, desto schneller komme ich voran. Mehr Ergebnisse, weniger Probleme = besseres Leben.
Carpe diem - den Tag nutzen - war für mich die ultimative Zutat für Erfolg.
Aber es war auch stressig. Wann ist denn ein Tag gut genutzt? Ich hatte immer das Gefühl, da geht noch was. Da ist noch Luft nach oben.
Ich habe es "versucht", aber ich hatte nie so richtig das Gefühl, dass es klappt.
Immer wieder verplemperte ich meine Zeit. Kam morgens nicht aus dem Bett. Oder die Arbeit ging mir nicht so leicht von der Hand und alles dauerte viel länger als geplant.
Ganz zu schweigen von den Momenten, in denen ich auf andere angewiesen war und warten musste!
Auf andere zu warten war für mich der absolute Horror. Ticktack sah ich die Zeit an mir vorbeiziehen. Meine Lebenszeit! Wertvoll und unwiederbringlich verloren ...
Carpe diem heißt eigentlich ...
Vor ein paar Tagen ging ich mit meinem Hund Balu durch den Wald spazieren, mitten am Tage, ganz entspannt und gemütlich. Ich finde es wunderbar, wie erdig es im Wald zur Zeit riecht, und es war so schön still, dass meine Gedanken ganz automatisch zur Ruhe kamen.
Und dann war da auf einmal dieser Gedanke: Carpe Diem ...
Nutze ich gerade den Tag? Wann ist denn ein Tag gut genutzt?
Gehört solch ein Spaziergang im Wald nicht irgendwie dazu?
Früher wäre es für mich beinahe undenkbar gewesen, mitten am Tag im Wald spazieren zu gehen. Ich hätte mich faul und lazy gefühlt. Nutzlos. Im besten Falle hätte ich mir eingeredet, dass der Hund schließlich auch mal raus muss.
Heute fühlt es sich für mich anders an. Ich nehme mir die Freiheit. Es ist mein Leben. Dann nutze ich den Tag eben nicht. Carpe diem kann mich mal ...
Aber als ich im Wald darüber reflektierte, konnte ich es nicht einfach beiseite wischen. Irgendwas fühlte sich komisch an.
Du musst wissen, heute sehe ich das mit dem erfolgreichen, guten Leben etwas anders. Ich glaube, dass Erfolg relativ ist. Und sich nicht jagen lässt, sondern nur einladen. Mein Tag ist bestmöglich genutzt, wenn ich ihn gelebt habe. Wenn ich ganz im Moment bin, wenn ich meine Mitmenschen sehe und mir Zeit für sie nehme.
Wenn ich heute auf jemanden warte, dann ist das einfach nur Warten. Es ist kein Horror, und es ist auch keine verschwendete Lebenszeit ... denn ich LEBE doch währenddessen trotzdem weiter.
Wer hat das eigentlich erfunden, dass wir jede Sekunde so erbarmungslos ausquetschen und auf Teufel komm raus effektiv sein müssen? Und ist das nicht furchtbar anstrengend?
In dem Moment erkannte ich: Wir nutzen den Tag, wenn wir ihn genießen!
Genau dafür sind wir hier; um das Leben in vollen Zügen zu genießen. Wir sind hier, um jeden Moment voll auszukosten.
Das fühlte sich so viel stimmiger für mich an, und in mir stieg eine Ahnung auf:
Was, wenn es sich hier um einen Fehler in der Überlieferung handelt? Was, wenn es einfach falsch übersetzt, oder einfach nur falsch interpretiert wurde?
Könnte es nicht auch heißen: Carpe Diem - genieße den Tag?
Meiner Eingebung folgend fand ich auf Google schnell eine Bestätigung: Für "Carpe" gibt es ebenfalls die Übersetzung "genießen".
Und bei Wikipedia gibt es einen Beitrag über den wahren Gehalt dieses Zitats, der sogar noch etwas tiefer in dieses wahre Lebensgefühl geht. Nutze den Tag, indem du ihn genießt. Denn dann pflückst du die Früchte, die das Leben dir zu bieten hat.
Wow.
Carpe Diem. So sei es.
Alles Liebe,
💖 Bettina
Kategorien: Heilung + BewusstSein | Schlagworte: dem Herzen folgen, einen Scheiß muss ich, Entschleunigung, innerer Frieden, Zufriedenheit
Aloha, ich bin Bettina - Pferdefrau, Autorin und spirituelle Forscherin. Ich liebe die Natur, das Leben und lazy Erfolg, der sich natürlich und mühelos entfaltet.
Hier im Blog teile ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen rund um die 3 Prinzipien (Sydney Banks), Ein Kurs in Wundern (Helen Schucman) und The Law Of Attraction (Abraham Hicks) - oder anders gesagt:
Wie du aus einem fremdgesteuerten, leistungsgetriebenen Leben aussteigst, und dich von deiner angeborenen inneren Weisheit führen lässt, hin zu einem Leben, schöner als du es dir je erträumt hast, Schritt für Schritt, und ohne alles hinzuschmeißen.
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